04.12.19 // 1. Damen

Am vergangenen Samstag waren wir zu Gast beim Tabellenführer aus Lahde. Die Ausgangslage schien im Vorfeld des Spiels auch für die heimische Presse klar: Lahde war bis zu diesem Tag verlustpunktfrei und sammelte mit den Siegen über die Topteams aus Wettringen und Jöllenbeck sowie dem Heimsieg am Wochenende davor gegen Steinhagen reichlich Selbstbewusstsein. Im Gegenzug waren wir mit 6:6 Punkten und drei Auswärtsniederlagen augenscheinlich nur mittelprächtig in die Saison gestartet. Die Motivation war angesichts des Derbys natürlich dennoch groß und so hatten wir uns auch für dieses Spiel viel vorgenommen.

Lange Zeit war es in der ersten Halbzeit ein Duell auf Augenhöhe. Lahde erspielte sich über die Stände 7:5 (13.) und 9:6 (16.) zwar immer wieder leichte Vorteile gegenüber uns, was vor allen Dingen an Abstimmungsschwierigkeiten in unserer Abwehr lag. Bis zum ‪10:10‬ (23.) gelang es uns allerdings noch Schritt mit den Lahderinnen zu halten, doch verpassten wir es in dieser Phase gleich mehrfach selbst in Führung zu gehen. Stattdessen ermöglichten wir Lahde durch schlecht platzierte Würfe und einige Unkonzentriertheiten einfache Ballgewinne, die das Team von Trainer Heiko Breuer im Gegensatz zu uns zu nutzen wusste. So ließen wir Lahde kurz vor der Pause durch einen 5:0 Lauf völlig unnötig auf ‪15:10‬ erhöhen. Leanne verkürzte kurz vor dem Halbzeitpfiff noch auf ‪15:11‬, sodass es immerhin mit nur vier Toren Rückstand in die Kabine ging.

Leider ging es nach dem Anpfiff zur zweiten Hälfte erstmal so weiter. Lahde kam in Durchgang zwei vor allen Dingen über die schon gegen Steinhagen stark aufspielende Johanna Merks zu Torerfolgen. Bis zum 19:15‬ (38.) schien es so als wären wir die nächste Mannschaft, die sich Lahde geschlagen geben muss. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, kämpften die Spielerinnen auf der Platte mit lautstarker Unterstützung des restlichen Teams auf der Bank unermüdlich weiter. Die Zweikämpfe wurden nun auf beiden Seiten intensiver geführt und auch die Zuschauer wachten so langsam auf. Faktoren, die uns das ein oder andere Mal in dieser Saison schon nervös werden haben lassen, doch diesmal schien das Gegenteil der Fall zu sein.

Nun waren wir am Drücker und legten zum einen in der Defensive zu. Jeder kämpfte für jeden und auch die Absprachen funktionierten besser, sodass es kaum noch ein Durchkommen für die HSG-Spielerinnen gab. Kam doch noch ein Wurf auf das Tor, war zumeist Katha zur Stelle, die uns in der Schlussphase mit wichtigen Paraden den Rücken freihielt. Vorne nutzten wir nun unsere Chancen viel effektiver. Besonders unsere Außen in Person von Denise, die von Patta auf die rechte Seite befördert worden war, und Eppi, die nach achtmonatiger Verletzungspause am Samstag ihr Comeback gab und durch eine tolle Leistung einen gelungenen Wiedereinstand feierte, sorgten in dieser Phase für die nötige Torgefahr. So kam es, dass wir durch einen fulminanten 12:2(!) Lauf den ‪19:15‬ Rückstand vier Minuten vor dem Ende in eine 27:21 Führung umgemünzt hatten.

Lahde konnte in den Schlussminuten zwar nochmal etwas verkürzen, doch mit dem 24:28 Endstand stand nicht nur unser erster Auswärtssieg fest, sondern gleichzeitig auch die erste Saisonniederlage des Tabellenführers. Natürlich wollten wir dieses Spiel unbedingt gewinnen, doch sah es lange Zeit - und das ehrlicherweise verdient - überhaupt nicht danach aus. In den letzten zwanzig Minuten haben wir dann endlich angefangen zu kämpfen und das gezeigt, was wir wirklich auf dem Kasten haben, sodass wir mit zwei ganz wichtigen Punkten belohnt worden sind. Den Schwung aus den letzten zwanzig Minuten gilt es nun auch in das nächste Spiel mitzunehmen. Am Samstag begrüßen wir zu unserem letzten Heimspiel in diesem Jahr Versmold zum Aufsteigerduell in der Arena. Wir sind wie immer heiß und werden uns in der anstehenden Trainingswoche intensiv auf den Gegner vorbereiten, um die nächsten zwei Punkte einzutüten.

Bis dahin, munter bleiben!

Eure 1. Frauen

Es spielten: Beekhuis (1.-60.), Pousine (n.e.) - Schwier (8/3), Themann (6), Pfannenschmidt (5/2), Epp (3), Hart (3), Büsching (2), Wäke (1), A. Mittmann, Renneberg, Millmann, Kelle, Werner (n.e.)